Seelenschwellen

 

„Wer die Seele eines anderen Menschen berührt, der betritt heiligen Boden!“
(Novalis)

 

„Seele“ ist für mich etwas, das viel mehr beinhaltet als Worte ausdrücken oder beschreiben können. Dennoch ein Versuch: Aus meiner Sicht ist die Seele der Geist, das Gefühl, die Energie, die einem jeden Lebewesen innewohnt. Aber selbst Steine, Gegenstände, Landschaften, Musikstücke, alles was existiert, empfinde ich als beseelt.

Unsere (menschliche) Seele ist der Ursprung, der Kern, die Mitte. Im Gegensatz zu unserem Verstand, der denkt, interpretiert und sich ein Bild macht, ist die Seele unsere göttliche, ureigene Kraft: Sie IST und steckt voller Weisheit.

Womöglich ist das Wort „Seele“ seiner Herkunft nach vom germanischen Ursprung eine Ableitung des Wortes für „See“, „zur See Gehörende“. Alles Leben kommt aus dem Meer wie die Evolutionsgeschichte beweist und viele (Schöpfungs-) Mythen unterschiedlichster Kulturen erzählen. Es ist der Quell des Lebens! Viele Mythen und Märchen geben uns Einblicke, wie sich die ethnomedizinische (= Medizin der Naturvölker) Sicht auf die Seele seit Urzeiten geformt hat. Sie enthalten Hinweise zum seelischen Wachstum, zur Heilung und zur (Selbst-) Erkenntnis. Unsere Seele zeigt uns unbeirrbar ihren Weg und möchte ihrer Bestimmung folgen. Wir können lernen, mit Hilfe von uralten Techniken und Ritualen, ihrer Stimme zu lauschen und ihre Weisheit in unser Bewusstsein zu holen.

Man kann unsere Wahrnehmung unterteilen in die „nichtalltägliche“ und „alltägliche Wirklichkeit“, die „innere“ und die „äußere Welt“, „Herz“ und „Verstand“. Beides existiert nebeneinander und beides ist immer gegenwärtig. In der nichtalltäglichen, inneren Welt, auch „Anderswelt“ genannt, ist es möglich, der Seele zu lauschen und Wege zu finden, um Probleme zu lösen, Krisen zu bewältigen, Antworten auf Fragen zu erhalten und Unterstützung in energetischen, seelischen und körperlichen Heilungsprozessen zu erfahren.

Für mich ist eine jede Seele etwas Heiliges, und anderen Seelen bei meiner Arbeit in der Tiefe zu begegnen, erfüllt mich mit großer Dankbarkeit!


„Schwellen“ werden für mich sehr unterschiedlich und vielfältig sichtbar. Die deutlichsten und einschneidendsten sind wohl Geburt und Tod. Mit der Geburt erhalten wir unsere Lebensberechtigung, wir haben einen Platz auf diesem Planeten, bis wir mit dem Tod wieder in eine andere, geistige Welt zurückkehren. Schwellen kennzeichnen Übergänge, Grenzen, Hindernisse, Kanten, Wegscheiden, Umfänge, Linien, Erhebungen und Vertiefungen - wobei ich all diese Begriffe ohne Wertung verstehe.

In unserem menschlichen Dasein machen wir immer wieder Erfahrungen mit Schwellen. Wir wachsen und lernen, treffen Entscheidungen, Erlebnisse werden von uns positiv und negativ gewertet. So kann eine Schwelle einladend sein und wir durchschreiten sie voller Freude, nehmen sie kaum oder gar nicht wahr. Genauso treffen wir auf Schwellen, die uns Angst bereiten, die uns stolpern lassen, uns ausbremsen, die wir gar nicht überschreiten wollen.

 

Ich verstehe mich als Begleiterin von Seelen an Schwellen des Lebens: ich helfe Türen zu öffnen, sie zu durchschreiten und bringe Verlorenes von vergangenen Stolperstellen zurück ins Leben. Meine Intention ist es, Menschen auf ihrem ureigenen Seelenweg zu tiefstmöglicher Integration und Entfaltung zu begleiten.

 

Seelenschwellen